Projekte und Studienfahrten

Innerhalb der Schulzeit der theoretischen Ausbildung finden unterrichtsbezogene Besuche an verschiedenen Einrichtungen sowie eine mehrtägige Studien- und Abschlussfahrt statt.

Zu den unterrichtsbezogenen Besuchen gehören (Beispiele, Auswahl):

  • Gedenkstätte Hadamar
  • Erfahrungsfeld der Sinne im Schloss Freudenberg (Wiesbaden)
  • Anatomisches Museum Marburg und Institut für Anatomie der Universität Gießen
  • Werkstatt Florentine der Lebenshilfe Wetzlar-Weilburg e.V.
  • Ausstellung "Körperwelten" in Heidelberg
  • Klinikum der Maximalversorgung im Rahmen einer mehrtägigen Studienfahrt, Teilnahme an Schülerkongressen
  • Wechselnde Besuche an Einrichtungen zu berufsbezogenen Themen

Darüber hinaus wird die Teilnahme an den Betriebsausflügen und -feiern der Betriebsgemeinschaft der Kreiskrankenhaus Weilburg gGmbH ermöglicht. Unterrichtsprojekte finden zu verschiedenen Themen (z.B. Kinästhetik) statt.

Studienfahrt 2023 nach Nürnberg

Nach drei Jahren pandemiebedingter Pause konnte im Mai 2023 die Tradition der mehrtägigen Abschluss- und Studienreise wieder fortgeführt werden. Zielort war die mittelfränkische „Hauptstadt“ Nürnberg.

Gleich am ersten Tag stand eine Führung mit Stadtführer Thomas Köppel durch die Nürnberger Altstadt auf dem Programm. Dabei wurden nicht nur interessante Fakten vermittelt, sondern auch eindrücklich vom Nürnberger Stadthenker Franz Schmidt und seinen damaligen Hinrichtungsmethoden berichtet und welcher - für die damalige Zeit recht ungewöhnlich - lesen und schreiben konnte und sogar ein Henkertagebuch führte. Von diesem Buch existieren mehrere Abschriften und sind eine einzigartige Quelle der Nürnberger Geschichte. Nach 45 Jahren Henkerstätigkeiten gab er 1617 diese Tätigkeit zu Gunsten einer medizinischen Tätigkeit auf.

Innerhalb eines dreistündigen Rundgang über das ehemalige Reichsparteitagsgelände erfuhren die Auszubildenden am Folgetag vieles über Ablauf und Funktion der Nürnberger Reichsparteitage und welche geplanten Bauten von der nationalsozialistischen Regierung tatsächlich realisiert wurde.  Am Ende der Führung wurde der „goldene“ Saal in der Zeppelintribüne besichtigt. Einig war man sich am Ende darüber, dass man „nicht für vergangene Taten verantwortlich ist, aber dass dies nicht noch einmal geschieht, dafür schon“. (Zitat von Max Mannheimer, Holocaustüberlebender).

Am letzten Tag der Reise fand eine Tagesfahrt nach Ingolstadt mit begleitendem Rundgang  durch das Deutsche Medizinhistorische Museum in der Alten Anatomie und dem „Hortus academico medicus Ingolstadiensis“, dem Arzneigarten mit Duft- und Tastbereich am Rande des historischen Gebäudes mit anschließendem Stadtbummel statt. Die Alte Anatomie wurde bis 1800 als Universitätsinstitut genutzt und beherbergt seit 1973 das Museum mit den größten medizinhistorischen Sammlungsbeständen der gesamten Bundesrepublik.

Besuch beim Deutschen Roten Kreuz

Um auch andere Berufe am Randgebiet der Pflege kennenzulernen, besuchten die Auszubildenden  des ersten Ausbildungsjahres der Krankenpflegeschule die Rettungswache des Deutschen Roten Kreuzes in Weilburg. Notfallsanitäter und Praxisanleiter Patrick Schmittel (Bild links) erklärte anschaulich die Aufgaben des DRK und stellte die Ausbildungen zum Rettungssanitäter und zum Notfallsanitäter sowie deren Unterschiede vor. Auch konnte ein Einblick in zwei Einsatzfahrzeuge und in deren Medikamenten- und Materialbestückung genommen werden. Alle Schülerinnen und Schüler konnten aus erster Hand erfahren, was z.B. eine intraossäre Injektion (Notfall-Injektion ins Knochenmark) ist, wie diese durchgeführt wird und wie viel ein „Einsatzrucksack“ wiegt, der von den Sanitätern und Sanitäterinnen zum Einsatzort getragen werden muss. Wie sich ein Patient in der Enge des Rettungswagens fühlt und das innerhalb der Ausbildung zum Rettungs- oder Notfallsanitäter auch ein Pflege-Praktikum im Krankenhaus abgeleistet werden muss, war ebenfalls wichtig zu erfahren. Der sehr interessante Nachmittag fördert sicher Verständnis und Respekt zwischen den verschiedenen Berufen im Gesundheitswesen!

Ausbildung on the road - Studienfahrt 2019 nach Prag

Der diesjährige Abschlussjahrgang der Krankenpflegeschule Weilburg besuchte im Rahmen einer Studienreise die tschechische Hauptstadt Prag. Schwerpunkt der sechstägigen Studienreise war der Besuch des Medical College Prague, einer privaten Hochschule für Pflege- und Gesundheitsberufe. Die universitäre Ausbildung in der Pflege dauert ebenso wie in Deutschland drei Jahre und schließt mit dem Bachelor ab. Im Zuge des sogenannten „Bologna-Prozesses“, einer europaweiten Vereinheitlichung von Studiengängen, können die Absolventen nach Beendigung ihres Studiums auch eine Anstellung in anderen EU-Ländern finden. In Deutschland wird diese europaweite Arbeitsmöglichkeit der Pflegeberufe, obwohl als Grundausbildung nicht hochschul- sondern fachschulbezogen, über das Krankenpflegegesetz geregelt. Das Prager Medical-College bietet darüber hinaus Studienmöglichkeiten für Entbindungspflege, Physio-, Ergo- und Logopädie sowie weitere gesundheitsbezogene Berufe, welche der Reisegruppe von Fr. Dr. phil. Karolina Moracova vorgestellt wurden. 

Die Stadtführung durch die Innenstadt führte unter anderem zum Franziskanergarten mit der Kirche St. Marie Schnee. Dort werden angeblich Wünsche war, welche sich beim Übertreten der Türschwelle im Kopf der Pilger befinden. Weiter ging es vom sogenannten „Judenviertel“ mit Synagoge zur Altstadt mit astronomischer Uhr und der bekannten Prozession der zwölf Apostel, die sich noch heute zu jeder vollen Stunde zu Glockenklängen in Bewegung setzt. Die Stadtführung endete an der Karlsbrücke mit einer anschließenden Schifffahrt über die Moldau. 

Weitere Ziele in den Folgetagen waren Wallensteingarten und die Prager Burg  mit der „Wachablösung“, die Standseilbahn auf den „Petrin Hügel“, wo ein nachgebildeter Eifelturm bestaunt werden konnte und das Kloster Strahov mit der sehenswerten Bibliothek sowie ein Konzert im Nationaltheater. Auch Burg und Friedhof Vyšehrad sind eine Reise wert – dort wurden zahlreichen tschechische Künstler und prominente Mediziner beigesetzt, unter anderem liegt auf dem Areal der Komponist Antonín Dvořák begraben.

Amsterdam 2018

Im Rahmen Ihrer Studien- und Abschlussfahrt besuchten die Schülerinnen und Schüler des Kurses 2015 das „Vrolic Museum“, ein naturwissenschaftliches Museum benannt nach dem niederländischen Arzt und Anatom Gerardus Vrolik (1775–1859). Auf dem Tagesordnungspunkt stand ebenso der Besuch der Universitätsklinik. Ein ehemaliger Schüler der Krankenpflegeschule Weilburg gab dort einen Einblick in das niederländische Gesundheitssystem mit den Ziekenhuisern (Krankenhäusern), den „Verpleegstern“ (Krankenpflegeinnen und -pfleger) und klärte über die Arbeit des Rettungsdienstes der niederländischen Stadt auf. Ein weiteres Highlight war die Grachten-Rundfahrt auf den Amsterdamer Kanälen. Im süd-westlich gelegenen Leiden wurde ein weiterer Tag verbracht. Mit allen Sinnen konnten die Schülerinnen und Schüler dort das Boerhave Museum erleben, in welchem interaktive Stationen die Geschichte der Medizin nacherzählen. Am Strand von Zandvoort konnten sich Seele und Füße erholen.

Besuch Universitätsklinikum München-Großhadern 2017

Die diesjährige Abschlussfahrt der Absolventinnen der Krankenpflegeschule Weilburg führte wieder in die bayerische Landeshauptstadt München. Schwerpunkt der fünftägigen Studienreise war der Besuch der KZ-Gedenkstätte Dachau sowie eine Hospitation am Klinikum Großhadern der Ludwig-Maximilians-Universität München. 

Im Münchner Universitätsklinikum Großhadern werden täglich bis zu 2000 Patienten in der teil- und vollstationären Behandlung von knapp 10.000 Mitarbeitern versorgt. Davon rund 3.400 Pflegekräfte und 1.700 Mediziner. Beeindruckend, dass das Krankenhaus am Stadtrand über einen eigenen U-Bahn-Anschluss verfügt und so eine gute Erreichbarkeit für Mitarbeiter, Patienten und Besucher garantiert. Die Schülerinnen und Schüler bekamen Ziele und Arbeitsabläufe in einem Krankenhaus der „Maximalversorgung“ vorgestellt und es wurde ein Einblick in den zentralen Operationstrakt (OPZ) mit der Anästhesie- und Sterilisationsabteilung (im Untergeschoss des OPZ) gegeben. Auf 14.500 Quadratmetern stehen 32 modern ausgestattete Operationssäle, ein ambulantes OP-Zentrum sowie 70 Betten auf den Intensivstationen und eine zentrale interdisziplinäre Notaufnahme (ZNA) für die Versorgung bereit. Ein neuartiges Konzept gibt hierbei den Pflegekräften und Ärzten mehr Zeit für viele Patienten. Die Zuordnung der Eingriffe am Patienten findet nicht mehr fachbezogen statt, sondern orientiert sich an den medizinischen und pflegerischen Bedürfnissen des Betroffenen (sogenannte „Cluster“). Erklärt wurde auch ein „OP-Roboter“, welcher mittels digitaler Technik vom Operateur gesteuert wird, sowie die Darstellung von Herzoperationen an großen Bildschirmen.  

Auch wurde die nahe München gelegene Gedenkstätte in Dachau besucht. 1933 von den Nationalsozialisten als Konzentrationslager für politische Gefangene errichtet, wurden 200.000 Menschen aus ganz Europa in Dachau und in zahlreichen Außenlagern inhaftiert und 41.500 ermordet. Eine Auseinandersetzung mit diesen Geschehnissen im Rahmen der Pflegeethik ist auch Inhalt innerhalb der dreijährigen Ausbildung. 

Weitere fachbezogene Besuchsziele waren das Museum „Mensch & Natur“ mit einer Dauerausstellung zur menschlichen Physiologie und das Deutsche Museum mit einem begehbaren Modell einer 350.000-fach vergrößerten menschlichen Körperzelle sowie Themen zu Krebs, Nerven und Schmerz. 

Eine besondere Beziehung Weilburgs zur bayerischen „Weltstadt mit Herz“ konnte bei einer Stadtführung durch die Innenstadt Münchens hergestellt werden, welche im Englischen Garten endete. Der ab 1789 entstandene „Volkspark“ wurde vom in Weilburg geborenen Gartenarchitekten Friedrich Ludwig von Sckell geplant und ausgestaltet. Ein Denkmal im Englischen Garten erinnert an ihn. Zum Abschluss der Klassenfahrt fand eine „Besteigung“ des Münchner Olympiaberges statt. (FR)

 

Studienfahrt der Krankenpflegeschule Weilburg in die Hauptstadt Österreichs 2016

Die diesjährigen Absolventinnen und Absolventen der Krankenpflegeschule Weilburg besuchten innerhalb einer fünftägigen Studienreise das Allgemeine Krankenhaus der Stadt Wien mit der größten österreichischen Schule für Gesundheits- und Krankenpflege. Traditionell werden in Weilburg Studienfahrten in die dreijährige Ausbildung mit eingebunden, um so den Schülerinnen und Schülern die Arbeitsabläufe in größeren Gesundheitseinrichtungen vorzustellen. Auch in den vergangenen Jahren wurden Großkliniken in München, Amsterdam und London besucht.

Das Krankenhaus der Stadt Wien bildet mit rund 7.000 Mitarbeitern und ca. 2.200 Patientenbetten das größte Unternehmen des Wiener Krankenanstalten-Verbundes. Die Berufsfachschulen am Klinikum bieten Ausbildungsplätze für 600 Schülerinnen und Schüler und sind die größten Fachschulen für Gesundheits- und Krankenpflege in Österreich.

Nach verschiedenen Vorträgen, einer Führung von österreichischen „Ausbildungskollegen“ durch die Räumlichkeiten der Schule wurden die Hygienestandards des Kaiser-Franz-Josef-Spitals vorgestellt und verschiedene Bereiche des Klinikums besichtigt.

Ein weiterer Höhepunkt der Reise war der Besuch des sogenannten Wiener „Narrenturms“, ein denkmalgeschützter Rundbau der Universität in welchem seit 1971 das Pathologisch-anatomische Bundesmuseum beheimatet ist. Mit etwa 45.000 Objekten beinhaltet das Museum die weltweit größte Sammlung pathologischer Präparate. Weitere Ziele waren das Schloss Schönbrunn mit angrenzendem Schlosspark, das Verhütungs- sowie das Kriminalmuseum. Als Abschluss der Reise wurde bei gutem Wetter der Wiener Prater besucht.

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