Besucher informieren sich beim "Gesundheitstag" über das Weilburger Krankenhaus
„Ich gehe nach Weilburg ins Krankenhaus“ – dies höre er oft in seiner Heimatgemeinde Driedorf, berichtete Wolfgang Schuster (SPD), Landrat des Lahn-Dill-Kreises, der als Besucher zum Gesundheitstag des Weilburger Krankenhauses gekommen war.
In seine Zuständigkeit fallen die Lahn-Dill-Kliniken, die sich ebenfalls in kommunaler Trägerschaft befinden, aber eine größere Dimension als das kleinere Weilburger Kreiskrankenhaus haben.
Aber dafür könne man eine familiäre und herzliche Atmosphäre aufweisen und die Klinik besitze einen hervorragenden Ruf auch im Nachbarkreis, wie Schuster bestätigte. „Die kommunale Trägerschaft ist ein hohes Gut und die Träger an der Lahn sollten zusammen arbeiten, denn man weiß nicht, wie es in fünf oder zehn Jahren aussieht“, fügte er an und bot gute, faire, ehrliche Gespräche über mögliche gemeinsam anzupackende Aspekte an. Ziel sei es, die medizinische und pflegerische Versorgung zu erhalten und die Existenz beider Häuser weiterhin zu sichern.
Auch Guido Wernert, der Geschäftsführer des Limburger Sankt-Vincenz-Krankenhauses, mit dem bereits Kooperationen bestehen, gehörte am Samstag zu den Gästen. Die dem Gesundheitstag vorausgehende Feier anlässlich „20 Jahre Förderverein“ (das TAGEBLATT berichtete) wurde sehr schön von Bassist Felix Waidhas und Martin Krähe von der Kreismusikschule am Klavier umrahmt.
Und die Leistungen des Fördervereins, dessen zweiter Vorsitzender seit einiger Zeit Bürgermeister Hans-Peter Schick (parteilos) ist, standen auch beim Gesundheitstag im Blick.
„Der Förderverein ist stolz, auch zum exzellenten Ansehen der Klinik beigetragen zu haben“, sagt der Vorsitzende Heinz Pfeiffer, der in den Anfangsjahren bis zu seiner Berentung Redaktionsleiter des TAGEBLATTs war. So lief über Monate eine Artikelserie im Tageblatt mit dem Titel „Mein Weilburger Krankenhaus“. Dies führte dazu, dass Städte und Gemeinden Patenschafts-Wochenenden veranstalteten, an denen sich viele Vereine und Organisationen beteiligten.
Auch folgte eine finanzielle Unterstützung durch Privatpersonen, Vereine und Unternehmen. Hier erwähnte Heinz Pfeiffer besonders den Weilburger Musikpädagogen Martin-Wolfgang Sommer, der mehrere erfolgreiche Benefizveranstaltungen für das Krankenhaus organisierte und mehrere Tausend Euro mobilisierte. Und Otto Georg, der vor ein paar Jahren in Niedershausen 15 000 Euro an Heinz Pfeiffer überreichte.
Auch der Kreissparkasse Weilburg sprach der Vorsitzende seinen Dank für die große finanzielle Unterstützung aus. Insgesamt wurden der Klinik rund 400 000 Euro an Spenden und Mitgliedsbeiträgen zur Verfügung gestellt. Dazu richtet der Förderverein jedes Jahr den Gesundheitstag aus und gibt außerdem seit zehn Jahren eine eigene Zeitung „Unsere Klinik im Grünen“ heraus.
An weiteren Ständen präsentierten sich unter anderen die Selbsthilfegruppen für Menschen mit Rheuma und mit Osteoporose sowie für Stomaträger und Menschen mit Darmkrebs.
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) war anwesend, die Diakonie, das Sanitätshaus Kern und viele weitere Partner. Spannend war es auch im Operationsbereich: Hier konnten die Besucher in einen der vier unfallchirurgisch-orthopädischen OP-Säle hineinschauen, in dem eine Puppe den Patienten für eine Schultergelenksoperation mimte.
In der Geriatrie werden Geräte zur Mobilisierung der Patienten vorgestellt
Bandscheiben-OP, Schilddrüsen-OP, Leistenbruch-OP: Solche Operationen erlebten die Besucher an Bildschirmen.
In der geriatrischen Station informierte das Team um Therapie-Leiterin Ulrike Steinbrecher über Geräte, die der Mobilisierung der Patienten dienen, sowie über Alltagshilfen bei verschiedenen körperlichen Einschränkungen.
Und im Konferenzraum luden die Chefärzte Interessierte zu medizinischen Fachvorträgen ein. So sprachen Gerd Balser (Chefarzt Orthopädie/Unfallchirurgie) über „Unfallchirurgische Notfälle in unserem Krankenhaus“, Markus Hofmann (Chefarzt Innere Medizin, Gastroenterologe) und Christian Kuntz (Chefarzt Allgemein- und Viszeralchirurgie, Proktologie) über „Was kann es sein, wenn der Bauch schmerzt?“. Joachim Sturm (Chefarzt Anästhesie/Intensivmedizin) referierte zum Thema „Wie sicher sind Narkosen heute“ und Michael Seng (Chefarzt Innere Medizin, Kardiologie und Notfallmedizin) sprach über „Alles rund ums Herz – stellen Sie Fragen an den Kardiologen“. Annette Dietz (Leitende Oberärztin Geriatrie) informierte über „Gedächtnisstörungen im Alter – Herausforderung Demenz und ihre Begleiterkrankungen“.
Weilburger Tageblatt vom Montag, 15. Mai 2017
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