Die Zusammenarbeit startet jetzt offiziell

Mit dem symbolischen Austausch notarieller Urkunden hat am Montag offiziell die Zusammenarbeit des Kreiskrankenhauses Weilburg mit den Lahn-Dill-Kliniken begonnen. Erster praktischer Schritt wird die Vereinheitlichung der Computersysteme der Kliniken.

Im Rahmen der Kooperation hat die Lahn-Dill-Kliniken GmbH für 10 000 Euro einen Anteil von etwa neun Prozent am Stammkapital der Kreiskrankenhaus Weilburg gGmbH erworben.

"Es ist ein guter Tag!", betonte Landrat Manfred Michel (CDU) auch mit Blick auf die teils leidenschaftlich geführten Diskussionen, die der Schritt im Landkreis Limburg-Weilburg auf politischer Ebene ausgelöst hatte. Auch als Aufsichtsratsvorsitzender des kreiseigenen Krankenhauses in Weilburg dankte Michel allen Beteiligten für die "fruchtbare Zusammenarbeit" bei den Verhandlungen der Kooperationsverträge.

Zusammenarbeiten zwischen den beiden Nachbarkreisen seien nichts Neues, führte Michel aus und nannte den Öffentlichen Personennahverkehr mit der Verkehrsgesellschaft Lahn-Dill-Weil und das WLAN-Projekt Mittelhessen als Beispiele.

"Wir sind hier im tiefsten ländlichen Raum, und da bin ich stolz drauf", merkte Michels Amtskollege Wolfgang Schuster (SPD) mit einem Lächeln an, wies aber sofort auch auf die sich daraus ergebenden Herausforderungen hin: Auf Bundesebene gebe es die Bestrebung, in den kommenden Jahren die Anzahl der Kliniken zu reduzieren. Die Landkreise als Eigentümer der Krankenhäuser würden im Gegensatz zu Privatunternehmen keine Gewinnausschüttungen erwarten. Überschüsse würden ausschließlich in den Kliniken reinvestiert, denn: "Wir wollen der Bevölkerung dauerhaft eine gute stationäre Versorgung bieten."

Die Zusammenarbeit sei eine wirkliche "Win-win-Situation", ergänzte Richard Kreutzer, auch weil sie die Verhandlungsposition der Häuser gegenüber dem Land stärke. Der Geschäftsführer der Lahn-Dill-Kliniken freute sich über die einhellige Zustimmung, die der Schritt in den Entscheidungsgremien erfahren habe und sagte: "Jetzt fängt die Arbeit an!"

Zuerst wolle man die Computer- und Verwaltungssysteme vereinheitlichen. Diesen ersten, eher im Hintergrund laufenden Schritten solle aber dann möglichst schnell einer folgen, den die Patienten und Bürger deutlich wahrnehmen würden: "Wir haben uns vorgenommen, recht kurzfristig Radiologen hier ans Haus zu bekommen, die stationär und ambulant tätig werden. Das ist wirklich eine Besonderheit."

Auf diese Zusammenarbeit im Bereich der Diagnose ging auch der Weilburger Krankenhausgeschäftsführer Peter Schermuly ein: "Es ist ein sehr wichtiger Schritt, dass wir künftig auch ein MRT hier betreiben können." Dies würden auch die niedergelassenen Ärzte in der Region sehr begrüßen. Auf Nachfrage antwortete er, angesichts der nötigen Genehmigungen und baulichen Veränderungen könne man noch nicht sagen, ab wann ein solches Diagnosegerät in Weilburg genutzt werden könne.

Landrat Michel: Bestehende Verträge mit St.-Vincenz in Limburg werden nicht gekündigt

Schermuly betonte, dass die Weilburger Klinik wieder schwarze Zahlen schreibe und fügte an: "Ich danke beiden Landräten, dass sie den Mut gehabt haben, kreisübergreifend für eine kommunale Trägerschaft einzutreten." Auch Geschäftsführer Schermuly freut sich auf die neue Zusammenarbeit der Krankenhäuser. Er schloss: "Es ist ein Vertrauen gewachsen in den letzten Monaten, auf das wir nun aufbauen können."

Auf die Zukunft der bereits bestehenden Zusammenarbeit des Weilburger Krankenhauses mit dem Limburger St.-Vincenz-Krankenhaus angesprochen, stellte Landrat Michel klar: "Es werden keine laufenden Verträge gekündigt."

Weilburger Tageblatt vom Dienstag, 15. Mai 2018 von Jürgen Vetter

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