Schüler besuchen Workshop

Da freuten sich auch die Lehrer: rund 40 Schülerinnen und Schüler der Leistungskurse Sport und Biologie der zwölften Klassen des Weilburger Gymnasiums Philippinum nutzten ihren freien Freitag Nachmittag nicht zum Ausruhen, sondern sie besuchten freiwillig eine interne Fortbildung am Kreiskrankenhaus Weilburg. Der Chefarzt der Abteilung für Orthopädie und Unfallchirurgie, Dr. med. Gerd Balser, hatte zusammen mit Oberarzt Stefan van Briel und dem OP-Pfleger Michael Müller zu einem Arthroskopie-Workshop in den Konferenzraum der Klinik eingeladen. Hintergrund war der Anfang Februar bundesweit stattfindende Aktionstag der AGA (Arthroskopie Gesellschaft). Dr. med. Gerd Balser ist seit mehr als 20 Jahren Instruktor der AGA. „Die Arthroskopie wird häufig zur Meniskus-Operation, Kreuzbandersatz und Schulterstabilisation nach ausgekugelter Schulter benutzt“, erklärt er.   

Viele Patienten wissen nur, dass es sich bei der Arthroskopie um einen operativen Eingriff an einem verletzten oder erkrankten Gelenk handelt. Daher wollen die Ärzte in Deutschland, Österreich und der Schweiz am Aktionstag der Arthroskopie Gesellschaft darüber aufklären, wie vielfältig die Arthroskopie ist und was sie leisten kann. Der Begriff „Arthroskopie" bezeichnet eine Methode, die verschiedene Operationstechniken umfasst und bei völlig unterschiedlichen Erkrankungen oder Verletzungen von Gelenken angewendet wird. Dabei wird über einen kleinen Hautschnitt eine winzige Kamera eingeführt, die Bilder auf einen Monitor überträgt. Mit speziellen Instrumenten und angepassten Operationstechniken erfolgt dann die gezielte Behandlung des Problems im Gelenk. Weil dies über kleine Hautöffnungen möglich ist, wird die Arthroskopie auch als „Schlüssellochchirurgie" bezeichnet.

Die Arthroskopie hat sich im Laufe der letzten Jahre stark weiterentwickelt: sie wird für die Patienten immer sicherer, postoperative Schmerzen können reduziert und Regenerationszeiten verringert werden.

 Dr. Gerd Balser gewährte Einblicke in den Aufbau von Schulter, Knie und Hand, und zeigte Arten von Verletzungen auf sowie deren gefilmte arthroskopische Operationen. Auch Fragen wurden beantwortet. „Warum sieht man kein Blut auf den Bildern ?“ etwa. Die Antwort lautete: Arthroskopie wird immer mit Wasserdruck ausgeführt, und dieser Druck ist höher als der Blutdruck. Also läuft während des Eingriffs kein Blut. 

„Wir lernen hier fürs Leben und spannen einen Bogen von der Biologie bis zur Reparatur defekter Körperteile, und das gilt auch für die Sportler“, waren sich die Lehrerin des Leistungskurses Biologie, Karin Keilich, und der Lehrer des Leistungskurses Sport, Jan Hooss, einig. Ihre Schülerinnen und Schüler waren mit Eifer bei der Sache, vor allem, als sie dann selbst arthroskopisch an Modellen in die einzelnen Gelenke hineinschauen durften. 

 Milena Benner aus Falkenbach besucht die Klasse 12b und hat den Leistungskurs Biologie belegt: „Ich möchte gerne Ärztin für Orthopädie/Unfallchirurgie werden und finde diesen Kurs sehr spannend und aufschlussreich“, erzählte sie, und sprach auch davon, dass sie selbst infolge eines Knorpeldefektes schon eine Ellenbogen-OP erlebt hat.

Ebenfalls gehört dem Leistungskurs Biologie und der Klasse 12b Leonie Leibrant aus Waldernbach an. Sie ist Schulsanitäterin und möchte später einmal Grundschullehrerin werden. Auch sie fand den Nachmittag im Krankenhaus sehr interessant. Angelina Kohlhauer aus Stockhausen (Klasse 12c und ebenfalls im Leistungskurs Biologie)  möchte Tiermedizin studieren. Auch sie fand die Fortbildung sehr aufschlussreich, schließlich gebe es auch bei Tieren chirurgische Eingriffe. 

Einleitende Grußworte hatten zu Beginn Verwaltungsdirektorin Isolde Alfen und die OP-Leiterin Gisela Droll gesprochen. Und der Lehrer des Leistungskurses Sport, Jan Hooss, hob hervor, dass er es sehr gut gefunden habe, dass Dr. Balser der Schulleitung das Angebot für diese Fortbildung unterbreitet habe. „Wir sind alle total begeistert“, so Jan Hooss.

Erschienen im Weilburger Tageblatt// Margit Bach

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