Wenn die Schulter schmerzt

Eingeladen zum Vortrag hatte die Kreisvolkshochschule Limburg-Weilburg in Zusammenarbeit mit dem Förderverein des Krankenhauses. Wegen des großen Andrangs mussten weitere Stühle in den Konferenzraum gestellt werden, damit die gut 120 Interessierten alle sitzen konnten.

„Wenn Dr. Balser spricht, dann haben wir immer volles Haus“, sagte Heinz Pfeiffer, der Fördervereinsvorsitzende, in seinem Grußwort. Er hob den guten Ruf des Facharztes hervor, der seit 14 Jahren das Weilburger Krankenhaus bereichert, seit neun Jahren als Chefarzt tätig ist und für seine hervorragende Arbeit weit über die Grenzen der Region bekannt sei.

Außerdem begrüßte Heinz Pfeiffer den Leiter der vhs-Außenstelle Weilburg, Axel Gebert, mit der seit einigen Jahren eine erfolgreiche Zusammenarbeit bestehe.

Gerd Balser sagte, das gesamte Spektrum der operativen Schulterchirurgie nach modernsten Konzepten nehme – neben der Hüft- und Knie-Endoprothetik – einen wichtigen Teil im Klinikalltag ein: 2015 seien im Krankenhaus Weilburg 90 Schulterprothesen implantiert worden. Auch Rheumapatienten würden von der Schulterchirurgie profitieren. „Warum Schmerzen?“, fragte er, und erklärte, dass sich um das Schultergelenk herum viele Nerven, Muskeln, Sehnen und Gefäße befänden und dort die Schmerzen empfunden würden. Um diese richtig behandeln zu können, müssten zunächst die Ursachen für den Schmerz gefunden werden.

Schmerzen seien auch von den Nerven her möglich, so etwa in Folge eines Tumors, eines Bandscheibenvorfalls oder als Polyneuropathie, die bestimmte Erkrankungen des peripheren Nervensystems betreffe. Es gebe Nervenkompressionsschmerzen wie beispielsweise das Karpaltunnelsyndrom. Weitere Ursachen für Schulterschmerzen können Verletzungen sein. Entzündliche Gelenkschmerzen kommen bei Rheumapatienten vor, und auch Arthrose löst starke Schmerzen aus. Sogar Probleme mit der Halswirbelsäule – Entzündungen etwa – können Schulterschmerzen auslösen.

Patienten mit Schmerzen in der Schulter müssen vor der Behandlung genau untersucht werden

„Eine erfolgreiche Therapie setzt ein ganzheitliches Erfassen des hilfebedürftigen Menschen voraus“, sagte Dr. Balser, „und die Therapie ist nur so gut, wie die der Therapie vorausgegangenen Diagnostik“. Zur Diagnostik gehöre zuerst einmal das Gespräch über das Befinden des Patienten. Dann folge die körperliche Untersuchung und dann eine dynamische Ultraschalluntersuchung und schließlich ein Röntgenbild.

Erst danach werde über gegebenenfalls weitere Untersuchungen wie MRT und CT entschieden. Verschiedene Schmerzsymptome wurden besprochen: in Ruhe, nachts, bei unterschiedlichen Bewegungen. Wer starke Schmerzen habe, verliere die Kraft, könne Arbeiten nicht mehr ausführen und habe oft auch Taubheitsgefühle.

Balser zeigte auch Filme von Operationen, die er in Schultern vorgenommen hatte. Durch die so genannte Schlüssellochchirurgie wird neben den Operationsgeräten auch eine kleine Kamera eingeführt, die es ermöglicht, genau zu sehen, wo beispielsweise Entzündungen liegen. Der Spezialist informierte über verschiedene künstliche Gelenke, die den Patienten wieder ein schmerzfreies Leben ermöglichen. Im Abschluss an den Vortrag konnten die Besucher ihre ganz individuellen Fragen stellen. (mb)

Weilburger Tageblatt vom Samstag, 5. März 2016

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